Neue Therapie bei Nierenschwäche und Diabetes

Der sogenannte „Altersdiabetes“ (Diabetesmellitus Typ 2) ist ein häufiges Problem der heutigen Zeit, mitverursacht durch unseren Lebensstil mit der Tendenz zu höheren BMI-Werten bzw. zum Übergewicht. Diese Erkrankung wiederum schädigt die Nieren, genauso wie ein nicht oder unzureichend behandelter erhöhter Blutdruck. Aufgrund der Alterung unserer Gesellschaft nehmen diese Themen einen immer größeren Stellenwert in der internistischen Praxis ein. Eine relativ neue Klasse von Medikamenten gilt nun als Hoffnungsträger: Die sogenannten SGLT2-Hemmer können nämlich mehrere der angesprochenen Probleme gleichzeitig behandeln. SGLT2 steht für ein Transportprotein in der Niere, welches normalerweise dafür sorgt, dass Zucker nicht mit dem Urin ausgeschieden, sondern dem Körper erhalten bleibt.

Die SGLT2-Hemmer unterbinden dies, so dass Zucker in den Urin übertritt und der Blutzuckerspiegel gesenkt wird. Als „Nebeneffekte“ kommt es zusätzlich zu einer Blutdrucksenkung und in der Regel auch zu einer Gewichtsabnahme, so dass hier im Idealfall „mehrere Fliegen mit einer Klappe“ geschlagen werden können. Weitere Vorteile gegenüber den „herkömmlichen“ Diabetestabletten und Insulin ist die gute Verträglichkeit sowie die geringere Wahrscheinlichkeit starker Blutzuckerschwankungen. In großen wissenschaftlichen Studien wurden zudem protektive (schützende) Effekte für Herz und Nieren nachgewiesen, so dass die europäischen und amerikanischen Fachgesellschaften mittlerweile den sehr frühen Einsatz dieser Medikamente bei Zuckerkrankheit und gleichzeitig vorliegender Herz- und/oder Nierenschwäche befürworten.